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IOTA Rebased: Ein Neustart für die Zukunft des Netzwerks

2024-11-29 08:18:10

Die IOTA Foundation hat Ende November 2024 mit der Ankündigung von „IOTA Rebased“ einen weitreichenden Schritt in ihrer technologischen Ausrichtung unternommen. Dieses Upgrade markiert einen Wendepunkt, der auf vollständige Dezentralisierung, programmierbare Layer-1-Smart-Contracts und eine skalierbare Infrastruktur abzielt. 

Doch was genau ist IOTA Rebased, warum wurde dieser Schritt nötig, und wie wird das neue System funktionieren?

Was ist IOTA Rebased?

IOTA Rebased beschreibt eine Neuausrichtung der technologischen Grundlage des Netzwerks. Das ursprüngliche Tangle-Modell, eine gerichtete azyklische Graphstruktur (DAG), wird durch bewährte Blockchain-Technologien ersetzt. 

Der Fokus liegt auf der Integration von Layer-1-Smart-Contracts und einer verbesserten Nutzererfahrung. Kernbestandteile sind:

  • Move Virtual Machine (MoveVM): Eine leistungsstarke Programmiersprache, bekannt aus Blockchains wie Sui und Aptos, die hochgradig programmierbare Anwendungen ermöglicht.
  • Ethereum Virtual Machine (EVM): Die zusätzliche Unterstützung der EVM schafft Kompatibilität mit bestehenden Ethereum-basierten Anwendungen.
  • Delegated Proof-of-Stake (dPoS): Einführung eines Konsensmechanismus mit 150 Validatoren, der schnelle Transaktionen und Dezentralisierung garantiert.

Warum wurde IOTA Rebased entwickelt?

1. Herausforderungen des Tangle-Modells

Das ursprüngliche Tangle-Modell hatte mit mehreren Problemen zu kämpfen:

  • Fehlende Dezentralisierung: Bis heute benötigt das Netzwerk einen „Koordinator“, um Transaktionen zu validieren.
  • Eingeschränkte Programmierbarkeit: Ohne native Unterstützung für Smart Contracts war die Entwicklung komplexer Anwendungen limitiert.
  • Langsame Fortschritte: Die Umsetzung von IOTA 2.0 (Coordicide) verzögerte sich wiederholt.

2. Marktanforderungen

Der Kryptomarkt hat sich weiterentwickelt. Technologien wie Sui, Aptos und Ethereum 2.0 setzen neue Standards. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, musste sich IOTA diesen Anforderungen anpassen. Dominik Schiener, Mitbegründer der IOTA Foundation, erklärte dazu:

„Die Entscheidung für IOTA Rebased war notwendig, um schneller voranzukommen und unsere Vision einer vollständig dezentralisierten Infrastruktur zu verwirklichen.“

3. Erweiterte Anwendungsfälle

Mit der Einführung von programmierbaren Layer-1-Smart-Contracts und einer robusten Infrastruktur will IOTA neue Anwendungsbereiche erschließen, darunter Decentralized Finance (DeFi), Tokenisierung und IoT-Lösungen.

Wie funktioniert IOTA Rebased?

Kernkomponenten im Überblick

Kernkomponenten IOTA Rebased im Ueberblick

Transaktionsgeschwindigkeit und Effizienz

Das Netzwerk soll mit über 50.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) und einer Latenz von unter 500 Millisekunden arbeiten. Dies wird durch die Kombination des neuen Konsensmodells und der Move-Programmiersprache erreicht.

Neue Tokenomics: Staking und Anreize

IOTA Rebased führt ein neues Tokenomics-Modell ein:

  • Staking-Belohnungen: Token-Inhaber können $IOTA staken und jährliche Renditen von 10–15 % erzielen.
  • Transaktionsgebühren: Diese werden verwendet, um Validatoren zu belohnen und gleichzeitig Token zu verbrennen, wodurch ein deflationärer Effekt entsteht.

Diese Änderungen schaffen Anreize für Netzwerkteilnehmer und stärken die langfristige Nachhaltigkeit des Systems.

Community und Abstimmung

Die IOTA Foundation hat die Community in den Entscheidungsprozess einbezogen. Eine Governance-Abstimmung ist vom 2. bis 16. Dezember 2024 geplant. Die Foundation betont, dass Transparenz und Partizipation zentrale Werte bleiben.

Potenziale und Risiken von IOTA Rebased

Potenziale

  • Erweiterte Anwendungsfälle: DeFi, NFT-Marktplätze und IoT können nahtlos integriert werden.
  • Technologische Führerschaft: Mit der Unterstützung von MoveVM und EVM hebt sich IOTA von anderen Netzwerken ab.
  • Dezentralisierung: Der dPoS-Mechanismus beseitigt die Abhängigkeit vom Koordinator.

Risiken

  • Technologische Übergangsphase: Der Wechsel von Tangle zu einer Blockchain-ähnlichen Struktur könnte Herausforderungen mit sich bringen.
  • Community-Bedenken: Einige traditionelle Anhänger könnten die Abkehr vom ursprünglichen Modell kritisieren.
  • Konkurrenzdruck: Projekte wie Ethereum und Sui setzen weiterhin hohe Standards.

Kritik an IOTA Rebased

Trotz der ambitionierten Pläne, die mit IOTA Rebased einhergehen, gibt es von Experten und aus der Community kritische Stimmen. Zu den zentralen Kritikpunkten zählen:

Abkehr von ursprünglichen Prinzipien: Die Aufgabe des Tangle-Modells und der Wechsel zu Technologien wie der Move Virtual Machine (MoveVM) wird von einigen als Verlust der technologischen Eigenständigkeit von IOTA betrachtet. Kritiker bemängeln, dass IOTA damit zu einer Kopie von Projekten wie Sui oder Aptos werden könnte.

Verzögerte Kommunikation: Entwickler wie Hans Moog äußerten Unzufriedenheit darüber, dass die strategische Neuausrichtung erst spät kommuniziert wurde. Die Einstellung der Arbeiten an IOTA 2.0 (Coordicide) sei erst bekannt gegeben worden, als diese bereits weit fortgeschritten waren.

Bedenken zur Dezentralisierung: Der geplante Delegated Proof-of-Stake (dPoS)-Konsensmechanismus wird als potenzielles Risiko für Zentralisierung gesehen, da die Kontrolle auf eine begrenzte Anzahl von Validatoren konzentriert werden könnte.

Community-Beteiligung: Einige Mitglieder der Community fühlen sich unzureichend in den Entscheidungsprozess eingebunden. Die geplante Governance-Abstimmung wird kritisch betrachtet, da die erforderliche Mindestwahlbeteiligung von 5 % möglicherweise nicht die gesamte Community repräsentiert.

Diese Punkte zeigen, dass der Weg von IOTA Rebased nicht ohne Herausforderungen ist. Die bevorstehende Governance-Abstimmung wird entscheidend sein, um diese Bedenken zu adressieren und die Unterstützung der Community sicherzustellen.

Ein Schritt in die Zukunft

IOTA Rebased markiert eine neue Ära für das Netzwerk. Mit erweiterten technischen Möglichkeiten, einem klaren Fokus auf Dezentralisierung und neuen ökonomischen Anreizen positioniert sich IOTA in einem zunehmend kompetitiven Markt.

Wie Dominik Schiener zusammenfasst:

„IOTA Rebased ist nicht nur ein Upgrade – es ist ein Neustart. Wir schaffen die Grundlage für ein Netzwerk, das allen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte gewachsen ist.“

Die Zukunft wird zeigen, ob IOTA diese ambitionierten Ziele erreicht. Doch eines ist sicher: Mit diesem Schritt hat das Netzwerk seine Position als innovativer Akteur in der Blockchain-Branche bekräftigt. Und das zeigt sich auch im IOTA Kurs der vergangenen 7 Tage.

IOTA Kurschart


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